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Online-Katalog

Auktion 23. September 2020 – Moderne und Zeitgenössische Kunst
Provenienz

Privatsammlung, Schweiz
Dauerleihgabe in der Fondazione Marianne von Werefkin, Ascona (bis 2020)

Marianne von Werefkin war eine der bemerkenswertesten Frauen, die im Zentrum des Münchner Avantgardekreises in einer Zeit des raschen Wandels und der intensiven Kreativität um die Wende des 20. Jahrhunderts arbeitete. Von den Zeitgenossen wurde sie übereinstimmend als dominierende Persönlichkeit von außergewöhnlichem Temperament und geistiger Ausstrahlung beschrieben. Ihre Vorliebe galt anekdotischen Bildthemen, die sie mystisch und symbolisch auflud. Als einzige Künstlerin in der Nähe des Blauen Reiter-Kreises konzentrierten sich ihre Arbeiten auch auf soziale Fragen. In ihren waghalsigen Bildkompositionen mit der vereinfachten Formgebung, der ungewöhnlichen Farbpalette und den knalligen Farbkontrasten, vermittelt von Werefkin ihre dramatische Wahrnehmung der Welt. Kriegsbedingt zog die Künstlerin 1914 mit Jawlensky in die Schweiz. Ab 1919 wohnte sie in Ascona, wo sie bis zu ihrem Lebensende arbeitete, von den einheimischen Winzer- und Fischersleuten respektvoll mit "La Signora" angesprochen. Unser Werk kann in diese Tessiner Zeit datiert werden. Vier Personen, von einer Nonna bewirtet, dominieren den Vordergrund. Die Last des Lebens scheint auf ihren Schultern zu liegen. Die Landschaft im Hintergrund bildet einen spannungsvollen Schicksalsrahmen. Die Tessiner Gebirgswelt türmt sich glühend dunkelrot, grün und blau in ihrer ganzen Höhe, umrandet von einem leuchtend gelben Sonnenuntergang. Ein Werk von märchenhafter Atmosphäre, unglaublicher Kraft und lyrischer Farbigkeit.
Online-Katalog Auktion 23. September 2020 – Moderne und Zeitgenössische Kunst Los 44 Marianne von Werefkin 1860–1938

Wirtschaft vor Gebirgslandschaft
Tempera auf Karton auf Hartfaserplatte
rückseitig bezeichnet en souvenir
67,5 x 58,5 cm

Schätzpreis

CHF 60'000 – 80'000

Verkauft für

CHF 316'004

Provenienz

Privatsammlung, Schweiz
Dauerleihgabe in der Fondazione Marianne von Werefkin, Ascona (bis 2020)

Marianne von Werefkin war eine der bemerkenswertesten Frauen, die im Zentrum des Münchner Avantgardekreises in einer Zeit des raschen Wandels und der intensiven Kreativität um die Wende des 20. Jahrhunderts arbeitete. Von den Zeitgenossen wurde sie übereinstimmend als dominierende Persönlichkeit von außergewöhnlichem Temperament und geistiger Ausstrahlung beschrieben. Ihre Vorliebe galt anekdotischen Bildthemen, die sie mystisch und symbolisch auflud. Als einzige Künstlerin in der Nähe des Blauen Reiter-Kreises konzentrierten sich ihre Arbeiten auch auf soziale Fragen. In ihren waghalsigen Bildkompositionen mit der vereinfachten Formgebung, der ungewöhnlichen Farbpalette und den knalligen Farbkontrasten, vermittelt von Werefkin ihre dramatische Wahrnehmung der Welt. Kriegsbedingt zog die Künstlerin 1914 mit Jawlensky in die Schweiz. Ab 1919 wohnte sie in Ascona, wo sie bis zu ihrem Lebensende arbeitete, von den einheimischen Winzer- und Fischersleuten respektvoll mit "La Signora" angesprochen. Unser Werk kann in diese Tessiner Zeit datiert werden. Vier Personen, von einer Nonna bewirtet, dominieren den Vordergrund. Die Last des Lebens scheint auf ihren Schultern zu liegen. Die Landschaft im Hintergrund bildet einen spannungsvollen Schicksalsrahmen. Die Tessiner Gebirgswelt türmt sich glühend dunkelrot, grün und blau in ihrer ganzen Höhe, umrandet von einem leuchtend gelben Sonnenuntergang. Ein Werk von märchenhafter Atmosphäre, unglaublicher Kraft und lyrischer Farbigkeit.