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Online Catalogue

Auction 23 June 2012
Wir danken Herrn Michel Reymondin für die Bestätigung der Echtheit dieses Werks.

Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870–71 wurde die französische Ost-Armee unter dem Kommando von General Bourbaki zur Entsetzung der Festung Belfort eingesetzt. Trotz hartnäckigem Kampf gelang es den Franzosen nicht, die gegnerischen Linien zu durchbrechen. Stattdessen wurden sie von den deutschen Koalitions- Truppen, bestehend aus Verbänden, die Paris belagert hatten, bei Pontarlier eingekesselt, Nachschublinien und Rückzugsweg waren abgeschnitten.
Der Rückzug nach Süden wurde daher unvermeidlich. Dieser gestaltete sich unter dramatischen Bedingungen: In der sibirischen Kälte dieses Winters fanden viele Soldaten den Tod oder desertierten, die Armee zog sich ungeordnet zurück. Verzweifelt über dieses Desaster, versuchte General Bourbaki sich das Leben zu nehmen. Sein Nachfolger, General Clinchant, entschied sich nach einem letzten Versuch, die gegnerischen Linien zu durchbrechen, seine Internierung in der Schweiz zu verlangen. Dies war die einzige Alternative zur Kapitulation. Im Morgengrauen des 1. F ebruar 1871 unterzeichneten am Grenzposten von Les Verrières die Generäle Herzog, Befehlshaber der Schweizer Armee, und Clinchant die Konvention, welche es der Ost-Armee erlaubte, die Schweiz zu betreten, mit der Auflage, die Waffen abzugeben. Die französischen Soldaten wurden in verschiedenen Kantonen der Eidgenossenschaft interniert, unter anderem in Aubonne im Kanton Waadt.
Bocion war zweifellos ergriffen vom Schicksal der französischen Soldaten. Mit diesem kleinen Bild liefert er uns ein wichtiges Zeugnis der Geschichte der Armee Bourbakis.
Online Catalogue Auction 23 June 2012 Lot 137 François Bocion 1828–1890

Internés français dans la cour du Château d’Aubonne, 1871
Öl auf Karton
rückseitig signiert und datiert F. Bocion 1871 und bezeichnet Peint par François Bocion dans la cour du château d’Aubonne où étaient logés des internés français en 1871
41 × 28 cm

Estimate

CHF 2'000 – 3'000

Wir danken Herrn Michel Reymondin für die Bestätigung der Echtheit dieses Werks.

Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870–71 wurde die französische Ost-Armee unter dem Kommando von General Bourbaki zur Entsetzung der Festung Belfort eingesetzt. Trotz hartnäckigem Kampf gelang es den Franzosen nicht, die gegnerischen Linien zu durchbrechen. Stattdessen wurden sie von den deutschen Koalitions- Truppen, bestehend aus Verbänden, die Paris belagert hatten, bei Pontarlier eingekesselt, Nachschublinien und Rückzugsweg waren abgeschnitten.
Der Rückzug nach Süden wurde daher unvermeidlich. Dieser gestaltete sich unter dramatischen Bedingungen: In der sibirischen Kälte dieses Winters fanden viele Soldaten den Tod oder desertierten, die Armee zog sich ungeordnet zurück. Verzweifelt über dieses Desaster, versuchte General Bourbaki sich das Leben zu nehmen. Sein Nachfolger, General Clinchant, entschied sich nach einem letzten Versuch, die gegnerischen Linien zu durchbrechen, seine Internierung in der Schweiz zu verlangen. Dies war die einzige Alternative zur Kapitulation. Im Morgengrauen des 1. F ebruar 1871 unterzeichneten am Grenzposten von Les Verrières die Generäle Herzog, Befehlshaber der Schweizer Armee, und Clinchant die Konvention, welche es der Ost-Armee erlaubte, die Schweiz zu betreten, mit der Auflage, die Waffen abzugeben. Die französischen Soldaten wurden in verschiedenen Kantonen der Eidgenossenschaft interniert, unter anderem in Aubonne im Kanton Waadt.
Bocion war zweifellos ergriffen vom Schicksal der französischen Soldaten. Mit diesem kleinen Bild liefert er uns ein wichtiges Zeugnis der Geschichte der Armee Bourbakis.