Carl Roesch (1884-1979 )

Roeschs künstlerisches Werk ist geprägt von stilistischer Vielseitigkeit und einem starken Interesse an der Verbindung von Kunst und Architektur. Neben über 90 Ölgemälden und zahlreichen Aquarellen, Pastellen, Radierungen und Zeichnungen schuf er eindrucksvolle Glasmalereien, Mosaike und Wandbilder. Besonders bekannt wurde er durch seine monumentalen Glasfenster und farbintensiven Mosaikgestaltungen in Kirchen und öffentlichen Gebäuden.

Beeinflusst von Paul Cézanne entwickelte Carl Roesch eine eigenständige Bildsprache zwischen Figur und Abstraktion. Er verband klassische Elemente mit moderner Formensprache und trug maßgeblich zur Etablierung einer modernen Kunstauffassung in der Schweiz bei. Als engagiertes Mitglied der Thurgauer Künstlergruppe setzte er sich zeitlebens für die Förderung von Kunst im öffentlichen Raum ein.

Sein eigenes Atelierhaus – ein moderner Flachdachbau in Diessenhofen – gilt bis heute als architektonisches und künstlerisches Zeugnis seines Schaffens. Der umfangreiche Nachlass von Carl Roesch wird durch eine Stiftung bewahrt und ist in Museen wie dem Kunstmuseum Thurgau und dem Museum kunst + wissen in Diessenhofen öffentlich zugänglich.

Carl Roesch verstarb 1979 im Alter von 95 Jahren. Sein Werk zählt heute zu den bedeutendsten Positionen der Schweizer Kunst des 20. Jahrhunderts – insbesondere im Bereich der Glasmalerei, der Mosaikkunst und der modernen Malerei.