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Nicolas de Staël (1914-1955 )

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Nicolas de Staël (geb. 5. Januar 1914 in St. Petersburg, gest. 16. März 1955 in Antibes) war ein einflussreicher russisch-französischer Maler der klassischen Moderne. Sein Werk bewegt sich zwischen abstrakter Malerei und figurativem Ausdruck und zählt zu den bedeutendsten Beiträgen der Pariser Schule nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem frühen Verlust seiner Eltern während der Russischen Revolution emigrierte de Staël 1919 nach Polen und wuchs später in Belgien auf, wo er an der Académie Royale des Beaux-Arts in Brüssel Kunst studierte. In den 1930er-Jahren unternahm er Reisen durch Europa und Nordafrika, die seine künstlerische Entwicklung entscheidend prägten.

Nach seinem Militärdienst in der französischen Fremdenlegion ließ sich Nicolas de Staël in Nizza nieder und zog später nach Paris, wo er mit Künstlern wie Sonia und Robert Delaunay, Georges Braque und Jean Arp in Kontakt kam. In dieser Zeit wandte er sich zunehmend der abstrakten Kunst zu. Seine charakteristischen Arbeiten zeichnen sich durch dick aufgetragene Farbschichten, sogenannte Impasto-Technik, aus. Dabei verwendete er meist erdige, später leuchtende Farben, die er zu expressiven Kompositionen aufbaute. In seinen Bildern vereinen sich formale Reduktion und emotionale Tiefe – eine Synthese aus Struktur und Atmosphäre.

Ab 1946 stellte de Staël international aus, unter anderem in Paris, London, New York und Washington. Galeristen wie Louis Carré und Paul Rosenberg unterstützten seine Karriere maßgeblich. Seine Werke aus den frühen 1950er-Jahren zeigen eine zunehmende Hinwendung zu abstrakter Landschaftsmalerei, bei der klare Farbflächen und tektonische Strukturen dominieren. Besonders bekannt sind Arbeiten wie Paysage Agrigente oder seine Fußballerserie, in denen er figurative Elemente mit dynamischer Abstraktion verbindet. In kurzer Zeit schuf de Staël ein beeindruckendes Œuvre von über 1 000 Gemälden, Gouachen und Zeichnungen.

Sein Spätwerk ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Raum, insbesondere in den Bildern, die in Antibes entstanden. Trotz des zunehmenden Erfolgs und der künstlerischen Reife litt er unter Erschöpfung und depressiven Phasen. Am 16. März 1955 beendete er sein Leben im Alter von nur 41 Jahren. Heute gelten seine Arbeiten als Meilensteine der modernen Malerei. Werke von Nicolas de Staël befinden sich in internationalen Museen wie dem Centre Pompidou in Paris, dem MoMA in New York, dem Art Institute of Chicago und der Phillips Collection in Washington.

Nicolas de Staël steht heute sinnbildlich für die emotionale und formale Kraft der modernen französischen Malerei. Seine Bilder verbinden Abstraktion mit menschlicher Tiefe, seine Malweise beeinflusste nachfolgende Bewegungen wie die Farbfeldmalerei, die lyrische Abstraktion und die zeitgenössische Landschaftsmalerei.