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Online Catalogue

Auktion 24. März 2021 - Schweizer Kunst
Provenance

Dr. Erwin Poeschel, Zürich
Auktion Phillips, Zürich, 18.3.2002, Los 79

Literature

Hans Hartmann, Augusto Giacometti, Pionier der abstrakten Malerei, Ein Leben für die Farbe, Werkverzeichnis, Chur, Gasser, 1981, S. 150, Nr. 1797 (mit abweichenden Massangaben).

Rückseitig mit einer Bestätigung der Authentizität von Dr. Erwin Poeschel, Nachlassverwalter von Augusto Giacometti, vom 26.9.1955.

Augusto Giacometti zeigt in seinem Pastell aus dem Jahre 1935 ein rotes Haus, das praktisch die gesamte Bildfläche einnimmt. Der Horizont ist nicht sichtbar und dem Betrachter wird Einsicht in einen von allen Seiten umgebenen Innenhof geboten. Giacometti spielt hier mit dem Licht, indem er die Sonne nicht ins Bildfeld einbezieht, durch den scharfen Schattenwurf auf die Fassade jedoch deutlich macht, dass die Sonne hoch am Himmel steht. Der Betrachter fühlt sich beim Anblick des Innenhofs mit dem kleinen Balkon und den mit Rundbögen ausgestatteten Durchgängen in den Süden versetzt. Auch wenn das rote Haus zu seinen naturalistischen Spätwerken zählt und nicht direkt an seine abstrakten und ungegenständlichen Werke erinnert, zeigt sich auch hier Giacomettis grosse Begabung als Kolorist. Das leuchtende Rot des Hauses, das fast schon in ein Orange übergeht, zieht den Betrachter in den Bann und lässt ihn gleichsam Teil dieses Innenhofs werden. Beeinflusst wurde die Szene möglicherweise von einer seiner Reisen nach Italien oder Nordafrika, wo er die Brillanz der Farben noch einmal in einer ganz neuen Intensität erfahren durfte. Dass es sich hierbei um ein ganz aussergewöhnliches Blatt handelt, zeigt sich auch daran, dass es 2002 in einer Auktion als eine der teuersten je verkauften Papierarbeiten von Augusto Giacometti den Besitzer gewechselt hat.
Online Catalogue Auktion 24. März 2021 - Schweizer Kunst Lot 314 Augusto Giacometti 1877–1947

Rotes Haus, 1935
Pastell auf Papier
22,5 x 31 cm

Estimate

CHF 25'000 – 35'000

Sold for

CHF 54'693

Provenance

Dr. Erwin Poeschel, Zürich
Auktion Phillips, Zürich, 18.3.2002, Los 79

Literature

Hans Hartmann, Augusto Giacometti, Pionier der abstrakten Malerei, Ein Leben für die Farbe, Werkverzeichnis, Chur, Gasser, 1981, S. 150, Nr. 1797 (mit abweichenden Massangaben).

Rückseitig mit einer Bestätigung der Authentizität von Dr. Erwin Poeschel, Nachlassverwalter von Augusto Giacometti, vom 26.9.1955.

Augusto Giacometti zeigt in seinem Pastell aus dem Jahre 1935 ein rotes Haus, das praktisch die gesamte Bildfläche einnimmt. Der Horizont ist nicht sichtbar und dem Betrachter wird Einsicht in einen von allen Seiten umgebenen Innenhof geboten. Giacometti spielt hier mit dem Licht, indem er die Sonne nicht ins Bildfeld einbezieht, durch den scharfen Schattenwurf auf die Fassade jedoch deutlich macht, dass die Sonne hoch am Himmel steht. Der Betrachter fühlt sich beim Anblick des Innenhofs mit dem kleinen Balkon und den mit Rundbögen ausgestatteten Durchgängen in den Süden versetzt. Auch wenn das rote Haus zu seinen naturalistischen Spätwerken zählt und nicht direkt an seine abstrakten und ungegenständlichen Werke erinnert, zeigt sich auch hier Giacomettis grosse Begabung als Kolorist. Das leuchtende Rot des Hauses, das fast schon in ein Orange übergeht, zieht den Betrachter in den Bann und lässt ihn gleichsam Teil dieses Innenhofs werden. Beeinflusst wurde die Szene möglicherweise von einer seiner Reisen nach Italien oder Nordafrika, wo er die Brillanz der Farben noch einmal in einer ganz neuen Intensität erfahren durfte. Dass es sich hierbei um ein ganz aussergewöhnliches Blatt handelt, zeigt sich auch daran, dass es 2002 in einer Auktion als eine der teuersten je verkauften Papierarbeiten von Augusto Giacometti den Besitzer gewechselt hat.