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Albert Schnyder (1898-1989 )

Zu den verkauften Werken
Albert Schnyder (*9. September 1898 in Delsberg – † 28. Mai 1989 ebenda) war ein bedeutender Schweizer Maler und Grafiker, bekannt für seine präzisen Jura Landschaften und authentischen Dorf-szenen. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie als Sohn eines Lokomotivführers, absolvierte er von 1914 bis 1918 eine Lithografenlehre in Bern und studierte anschließend an der Kunstgewerbeschule in Basel bei Arnold Fiechter und Albrecht Mayer. Studienaufenthalte in München, Berlin und Paris führten ihn in Berührung mit Kubismus, Expressionismus und der sogenannten naiven Malerei – Einflüsse, die sein frühes Werk prägten.

1924 kehrte Schnyder nach Delsberg zurück und widmete sich fortan der figurativen Darstellung der Jurahöhen, wobei er Landschaften, Tiere, Bauern und Alltagsszenen in einer ruhigen, reduzierten Formensprache darstellte. Im Dialog mit der ländlichen Umgebung entwickelte er einen individuellen Stil, der sich zwischen Tradition und Moderne positionierte und melancholische Stimmungen in gedeckten Farbtonlagen transportierte. Saisonale Reisen nach Südfrankreich, Paris, Belgien, Italien und England bereicherten sein Repertoire um helle Meereslandschaften und impressionistische Farbtupfer.

Ein Höhepunkt in Schnyders Laufbahn war 1948 die Vertretung der Schweiz an der Biennale von Venedig, gemeinsam mit René Auberjonois. In den folgenden Jahrzehnten etablierte sich Schnyder als gefeierter Porträtist seiner Heimat, vielfach anerkannter Landschaftsmaler und Ehrenbürger von Delsberg (1978). Sein Œuvre umfasst über 1 200 Gemälde, 300 Gouachen und Aquarelle sowie rund 360 Zeichnungen, zahlreiche Werke befinden sich in Schweizer Museen und bedeutenden Privatsammlungen.

Besonderes Augenmerk ernteten seine Spätwerke mit Titeln wie „A la croisée des chemins“ (1962) – Metapher für sein künstlerisches Ringen zwischen heimatlicher Verbundenheit und innerem Freigeist – sowie „Paysage bleu‑vert“ (1967). Schnyders reduzierter, poetischer Jura‑Stil gilt heute als zentral für die Schweizer Malerei der klassischen Moderne: seine Arbeiten zeichnen sich durch klare Komposition, tiefe Melancholie und subtile Leuchtkraft aus, was ihn zu einem prägenden «Maler des Jura» macht.