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Alfred Kubin (1877-1959 )

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Alfred Kubin (1877–1959) war ein österreichischer Zeichner, Illustrator und Schriftsteller, der vor allem für seine düsteren, traumartigen Bildwelten bekannt ist. Als wichtiger Vertreter des Symbolismus, Expressionismus und der frühen fantastischen Kunst zählt Kubin zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.

Geboren am 10. April 1877 in Leitmeritz (heute Tschechien), wuchs Kubin in verschiedenen Städten der Habsburgermonarchie auf. Nach dem frühen Tod seiner Mutter und einer schwierigen Jugendzeit entwickelte er ein Interesse für das Unbewusste, das Okkulte und das Visionäre – Themen, die sein gesamtes Werk prägen sollten. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er unter anderem an der Münchner Akademie der Bildenden Künste, wo er sich intensiv mit dem Werk von Künstlern wie Francisco Goya, Max Klinger, Odilon Redon und James Ensor auseinandersetzte.

Kubin schuf überwiegend Federzeichnungen, Tuschpinselarbeiten und Lithografien, die von alptraumhaften Szenen, grotesken Gestalten und apokalyptischen Visionen bevölkert sind. Seine Bildwelten zeigen oft düstere Landschaften, verfallene Städte, Totentänze und hybride Kreaturen – Sinnbilder für Angst, Tod, Verfall und Unterbewusstsein. Viele seiner Werke gelten als Vorläufer des Surrealismus und der fantastischen Kunst des 20. Jahrhunderts.

1909 veröffentlichte Kubin seinen einzigen Roman „Die andere Seite“, ein visionäres Werk voller Symbolik, das als Klassiker der fantastischen Literatur gilt. In demselben Jahr trat er der Künstlergruppe Der Blaue Reiter bei, ohne sich jedoch dauerhaft stilistisch in der modernen Malerei zu verankern – sein Schaffen blieb einzigartig und eigenständig.

Kubin lebte ab 1906 zurückgezogen auf dem Schloss Zwickledt in Oberösterreich, wo er bis zu seinem Tod 1959 arbeitete. Dort entstand der Großteil seines grafischen Werks, das heute in zahlreichen Museen und Sammlungen weltweit vertreten ist, darunter im Leopold Museum Wien, Lenbachhaus München und Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam.