Menu

Asger Jorn (1914—1973 )

Zu den verkauften Werken
Asger Jorn (*3. März 1914 in Vejrum, Dänemark; †1. Mai 1973 in Aarhus) war ein bedeutender dänischer Maler, Grafiker, Keramiker und Kunsttheoretiker des 20. Jahrhunderts. Als Mitbegründer der internationalen Künstlergruppe COBRA zählt er zu den prägenden Figuren der europäischen Nachkriegskunst. Seine Werke vereinen expressive Bildsprache, politische Radikalität und eine einzigartige Formsprache.

Frühe Jahre und Ausbildung

Geboren als Asger Oluf Jørgensen in Jütland, wurde er früh durch den Maler Martin Kaalund-Jørgensen unterrichtet. Bereits in den 1930er-Jahren zog es ihn nach Paris, wo er bei Fernand Léger studierte und in Kontakt mit der Avantgarde kam. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte sich Jorn im dänischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung und änderte nach Kriegsende seinen Namen zu „Jorn“, um sich international besser positionieren zu können.

COBRA, Situationisten und künstlerische Radikalität

1948 gründete Jorn gemeinsam mit Künstlern wie Karel Appel, Constant Nieuwenhuys und Christian Dotremont die COBRA-Gruppe – ein Zusammenschluss von Avantgardisten aus Kopenhagen, Brüssel und Amsterdam. COBRA stand für eine rohe, unmittelbare, farbintensive Ausdruckskraft jenseits der akademischen Traditionen. Die Werke dieser Zeit sind wild, spontan und voller mythischer oder tierischer Gestalten – Ausdruck einer tiefen Verbindung zur Art Brut und zur nordischen Mythologie.

In den 1950er- und 1960er-Jahren engagierte sich Jorn in der Situationistischen Internationale, einer kulturkritischen Bewegung, die Kunst, Politik und Urbanistik miteinander verband. Trotz politischer Differenzen blieb er bis zuletzt ein Förderer der Gruppe. Parallel dazu entwickelte Jorn seine eigene situlogische Kunsttheorie – inspiriert von Niels Bohr und Henri Poincaré.

Stil, Themen und Werk

Jorns Stil ist ein ausdrucksstarkes Zusammenspiel aus abstrakter und figurativer Malerei, oft mit einer wilden, gestischen Pinseltechnik. Seine Werke erinnern an Kinderzeichnungen und wirken bewusst roh und ungeschliffen – Ausdruck seines Widerstands gegen elitäre Kunstnormen.

Die Kombination aus künstlerischer Radikalität, politischer Unabhängigkeit und internationalem Einfluss macht Jorns Arbeiten zu gesuchten Sammlerstücken für Museen, Galerien und Privatkäufer weltweit.

Nachwirkung und Museen

Das Museum Jorn in Silkeborg (Dänemark) besitzt die weltweit größte Sammlung seiner Werke. Darüber hinaus finden sich Jorns Arbeiten in vielen renommierten Institutionen. Jorn nahm zweimal an der documenta in Kassel teil (1959, 1964).