Fernand Léger (1881-1955 )
Zu den verkauften WerkenFrühe Jahre: Architektur, Impressionismus und Kubismus
Nach einer Ausbildung zum Architekturzeichner (1897–1899) zog Fernand Léger um 1900 nach Paris, wo er im Stadtteil Montparnasse mit der künstlerischen Avantgarde in Kontakt kam. Parallel zu seinem Militärdienst (1902–1903) studierte er an der École des Arts Décoratifs sowie der Académie Julian. Erste Werke wie Le jardin de ma mère (1905) waren noch vom Impressionismus beeinflusst.
1908 bezog Léger ein Atelier in der berühmten Künstlerkolonie La Ruche, wo er u.a. mit Marc Chagall, Henri Laurens und Guillaume Apollinaire verkehrte. Bald wurde er Teil der Puteaux-Gruppe, die eng mit dem Kubismus verbunden war. Fernand Léger fand in Pablo Picasso und Georges Braque prägende Vorbilder, entwickelte aber rasch eine eigene Bildsprache mit technischen, geometrischen und industriellen Formen. Seine Werke wurden in der Galerie Kahnweiler ausgestellt – ein Schlüsselmoment für seinen internationalen Durchbruch als Kubist.
Der Erste Weltkrieg und die „Période mécanique“
Léger diente von 1914 bis 1917 im Ersten Weltkrieg, wurde schwer verletzt und überlebte knapp einen Senfgas-Angriff. Diese traumatische Erfahrung prägte sein künstlerisches Schaffen nachhaltig. In der Folge entwickelte er die sogenannte „période mécanique“, in der Maschinen, Zahnräder und technische Motive zu Hauptthemen seiner Gemälde wurden – ein früher Ausdruck der technologischen Moderne in der Kunst.
1924 veröffentlichte Léger den visionären Experimentalfilm „Le ballet mécanique“, der als Meilenstein der Avantgarde-Filmkunst gilt und noch heute in Museen für moderne und zeitgenössische Kunst weltweit gezeigt wird.
Zwischen Weltoffenheit und politischem Engagement
Neben seiner künstlerischen Arbeit setzte sich Léger für den internationalen Dialog in der Kunst ein. So war er Mitautor der Zeitschrift „Gegenstand“ (1922), einem Projekt von El Lissitzky und Ilja Ehrenburg, das sich der Zusammenarbeit von Künstlern über nationale Grenzen hinweg verschrieb.
Während des Zweiten Weltkriegs lebte Léger im Exil in den USA. 1945 kehrte er nach Frankreich zurück und trat der Kommunistischen Partei bei. In dieser Zeit entstanden monumentale Werke wie Kirchenfenster und Mosaiken in Passy und Audincourt, sowie künstlerische Beiträge für das UNO-Hauptquartier in New York.
Spätwerk, Pop-Art-Einfluss und posthumer Ruhm
In den 1950er Jahren entwickelte Fernand Léger eine farbintensive, vereinfachte Bildsprache mit deutlich figurativen Elementen, die besonders die späteren Vertreter der Pop Art beeinflusste. Künstler wie Roy Lichtenstein und Andy Warhol griffen Légers Prinzipien von Farbe, Fläche und Form wieder auf und entwickelten sie weiter.
1955 wurde Léger mit dem Malerpreis der Biennale São Paulo ausgezeichnet. Kurz darauf verstarb er in seinem neuen Atelier in Gif-sur-Yvette bei Paris.

Fernand Léger
Après le déluge, Aus 'Les Illuminations' von Arthur Rimbaud. 1949.CHF 250

Fernand Léger
Composition aux dominos, 1947CHF 1'580

Fernand Léger
La Moissonneuse, 1953CHF 131'825

Fernand Léger
Nature morte à la chaise, au pot de fleurs et aux bouteilles, 195137'835

Fernand Léger
Verdun / La place des armes, 1915CHF 20'662