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Raphael Ritz (1829-1894 )

Zu den verkauften Werken
Raphael Ritz (*17. Januar 1829 in Brig, Wallis – †11. April 1894 in Sitten) war ein bedeutender Schweizer Maler, der zur Düsseldorfer Malerschule gehörte. Bekannt wurde er vor allem für seine stimmungsvollen Landschaftsgemälde und Genrebilder, die das ländliche Leben und die Natur der Schweiz eindrucksvoll festhalten. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war er auch als Naturwissenschaftler, Volkskundler und Kulturhistoriker aktiv.

Frühes Leben und Ausbildung

Raphael Ritz wurde als Sohn des Malers und Politikers Lorenz Justin Ritz in eine künstlerisch geprägte Familie geboren. Er wuchs in Sitten (Sion) auf, wo er von seinem Vater erste Zeichenstunden erhielt. Ursprünglich interessierte sich Ritz für Naturwissenschaften, entschied sich jedoch nach der Begegnung mit den nazarenischen Künstlern Paul und Theodor von Deschwanden für ein Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf (1853–1856). Dort wurde er von renommierten Lehrern wie Heinrich Mücke, Wilhelm Schadow und Theodor Hildebrandt unterrichtet.

Künstlerischer Werdegang

Nach seinem Studium arbeitete Ritz im Atelier des bekannten Genremalers Rudolf Jordan, der ihn zum volkskundlich geprägten Genre führte. Es entstanden zahlreiche Werke, die das einfache Leben in den Schweizer Alpen dokumentieren. 

Ritz’ Werke zeichnen sich durch eine spätromantische Farbgestaltung und große Liebe zum Detail aus. Sein Gesamtwerk umfasst etwa 500 Ölgemälde.

Rückkehr in die Schweiz und wissenschaftliche Tätigkeit

Aus familiären Gründen kehrte Ritz 1863 nach Sitten zurück. Dort widmete er sich zunehmend auch der Botanik, Geologie, Mineralogie, Archäologie und Volkskunde. Seine wissenschaftlichen Beiträge veröffentlichte er u. a. im Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs. Er war Mitbegründer des kantonalen archäologischen Museums des Wallis und des Schweizerischen Landesmuseums.

Sein Engagement für den Erhalt des kulturellen Erbes im Wallis und die Restaurierung historischer Kunstdenkmäler machten ihn auch überregional bekannt. Er war Mitglied der Eidgenössischen Kommission für die Erhaltung historischer Kunstdenkmäler.

Privates und Vermächtnis

1875 heiratete Raphael Ritz Caroline Nördlinger. Das Paar hatte fünf Kinder, darunter den später berühmten Physiker und Mathematiker Walter Ritz. Trotz gesundheitlicher Rückschläge blieb er bis zu seinem Tod 1894 aktiv.

Raphael Ritz gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter der Schweizer Malerei des 19. Jahrhunderts. Sein Werk verbindet künstlerische Präzision mit volkskundlichem Interesse und dokumentiert die Schweizer Bergwelt in einzigartiger Weise. Er inspirierte unter anderem Ernest Biéler, Mitbegründer der Schule von Savièse.